Seine Motorsportkarriere begann auf einer 500er BMW, mit der er ab 1950 bei Gelände- und Geschicklichkeitsfahrten startete. 1954 stieg Graf Trips in den Automobil-Rennsport um, auf Porsche 356 gewann er mit Walter Hampel bei der Mille Miglia die Klasse bis 1300 ccm. Der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im gleichen Jahr markierte den Beginn seiner Rennfahrerkarriere. Auch 1955 startete er für Porsche, ab August des Jahres zusätzlich auf Mercedes-Benz.
Wolfgang Graf Berghe von Trips, geboren in Köln am 4. Mai 1928, als einziges Kind seiner Eltern Eduard Graf Berghe von Trips und Gräfin Thessa. Mit ihnen lebte er auf Burg Hemmersbach in Horrem.
Am 25. März 1956 siegte er mit Hans Herrmann auf Porsche beim 12-Stunden-Rennen in Sebring (Sportwagen-Klasse bis 1500 ccm). Mit Umberto Maglioli gewann er im gleichen Jahr beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring die Kategorie der Rennsportwagen bis 1.5 Liter.
Den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere feierte Graf Trips mit Richard von Frankenberg auf Porsche 1500 als Klassensieger beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1956.
Im gleichen Jahr nahm ihn Enzo Ferrari als Werksfahrer in seine Scuderia auf.
1957 gab er mit einem sechsten Platz beim Grand Prix von Argentinien auf Ferrari D50 sein Formel-1-Debüt.
Bei der Mille Miglia 1957 machte Trips weltweit Schlagzeilen, als er in seinem Ferrari hinter dem führenden Teamkollegen Piero Taruffi blieb, der technische Probleme mit seinem Wagen hatte. Trips überholte Taruffi nicht, weil er diesen Kampf als unfair ansah.
Am 15. März 1958 war Graf Trips Mitbegründer des DSK (Deutscher Sportfahrer-Kreis), der heute mit fast 13 000 Mitgliedern die europaweit größte motorsportliche Vereinigung ist.
Im gleichen Jahr gewann Graf Trips auf einem Porsche 1500 RSK die Europa-Bergmeisterschaft.
1959 startete er für Porsche in der Formel 2. Auf Stanguellini siegte er beim Formel-Junior-Rennen auf dem Nürburgring, in Riverside bestritt er seinen einzigen F-1-WM-Lauf des Jahres für Ferrari.
Rennerfolge 1960: Sieg in Syracus, auf der Solitude und ein dritter Rang beim GP von Modena (alle auf Ferrari), zweiter Platz beim GP von Deutschland auf Porsche.
1960 stiftete er der von ihm gegründeten „Scuderia Colonia“ einen De-Tomaso-Formel-Junior-Rennwagen, um weniger begüterten Nachwuchsfahrern den Einstieg in den Motorsport zu ermöglichen. Ebenso ließ er für diesen Zweck sieben Formel-Junior-Rennwagen (Trips – Colotti– Auto Union/Automobili) bauen.
Zusammen mit dem Journalisten Günter Isenbügel brachte er 1961 die ersten Karts aus den USA nach Deutschland.
Schon früh erkannte Graf Trips die Bedeutung der Sicherheit im Straßenverkehr, einen viel beachteten Vortrag hielt er beim Verkehrsforum in Hannover.
30. April 1961: Trips und Olivier Gendebien gewinnen auf Ferrari die Targa Florio.
1961 wurde Wolfgang von Trips im Ferrari 156 zu einem ernsthaften Titelanwärter in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Nach seinen beiden Siegen beim Großen Preis von Holland und im englischen Grand Prix schien der Gewinn der Weltmeisterschaft greifbar nahe.
Als Führender in der Gesamtwertung startete Graf Trips am 10. September 1961 beim Großen Preis von Italien in Monza. In der zweiten Runde, vor der Parabolica-Kurve, kollidierte er mit dem Lotus von Jim Clark. Der Ferrari überschlug sich, Wolfgang von Trips wurde aus dem Wagen geschleudert und tödlich verletzt. Mit ihm starben 15 Zuschauer.
Weltmeister des Jahres 1961 wurde der Amerikaner Phil Hill, Vize-Weltmeister Graf Trips.
Die posthume Auszeichnung zum „Sportler des Jahres“ nahmen seine trauernden Eltern in Empfang.
Fotos: Archiv Gräflich Berghe von Trips‘sche Sportstiftung zu Burg Hemmersbach